Hilfslosigkeit
Der Verlust einer nahestehenden Person durch Suizid hinterlässt oft ein Gefühl der völligen Hilflosigkeit. Plötzlich scheint alles ausser Kontrolle, und du fragst dich vielleicht, warum es so weit kommen musste und ob du irgendetwas hättest tun können. Diese Ohnmacht kann überwältigend sein, als würdest du in einem Strudel aus Fragen, Schuldgefühlen und Schmerz gefangen sein, ohne zu wissen, wie du wieder herauskommst.
Es ist wichtig zu verstehen, dass diese Gefühle normal sind und Teil des Trauerprozesses sein können. Hilflosigkeit entsteht oft aus dem Bedürfnis, etwas rückgängig machen zu wollen, das unwiderruflich ist. Doch auch wenn es Momente gibt, in denen es so aussieht, als ob nichts helfen könnte, gibt es dennoch Wege, die dich langsam aus dieser gefühlten Ohnmacht führen können.
Ein erster Schritt kann sein, zu akzeptieren, dass du nicht auf alles eine Antwort finden musst und nicht alles verstehen kannst. Es ist okay, sich verloren zu fühlen und nicht sofort zu wissen, wie es weitergehen soll. Wichtig ist, dass du dir erlaubst, diese Gefühle zuzulassen, ohne dich dafür zu verurteilen.
Versuche, dich auf die kleinen Dinge zu konzentrieren, die du tun kannst. Das kann bedeuten, dich um dich selbst zu kümmern, dir Pausen zu gönnen oder einfach nur durchzuatmen. Sprich mit jemandem über deine Gefühle der Hilflosigkeit oder schreibe sie auf, um sie ein Stück weit loszulassen. Manchmal hilft es auch, sich auf praktische Dinge zu fokussieren, wie den Tagesablauf zu strukturieren oder eine kleine Aufgabe zu übernehmen. Grundsätzlich hilft alles, was dir ein Gefühl der Kontrolle zurückgibt.
Wenn du merkst, dass die Hilflosigkeit zu gross wird, zögere nicht, dir Unterstützung zu holen. Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen oder Gespräche mit einer vertrauten Person können dir helfen, dich nicht allein in dieser Ohnmacht zu fühlen.
Es ist keine Schwäche, sich hilflos zu fühlen. Es zeigt nur, dass du auf eine schwierige Situation menschlich reagierst. Gemeinsam können wir diese Gefühle verstehen und langsam wieder ein Licht in den dunklen Momenten finden.